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Foto: Sigismund von Dobschütz
Die Geschichte der Zunft

Die Geschichte der Zunft Zünfte stehen für Tradition, Ehrbarkeit und Zusammenhalt.

Foto: Sigismund von Dobschütz

Sie gehörten zu den ersten Berufsvereinigungen überhaupt und standen für ganz bestimmt Werte und echte Qualität. Heute sind sie die klassischen Zünfte zwar Geschichte, aber noch lange nicht vergessen. Und ihr Erbe hallt bis heute nach.

Ein Wort entsteht

Eine lange Handwerkertradition, Zusammenhalt und Qualität: Dafür stehen Zünfte heute. Einst waren die Berufsverbände mächtige Gemeinschaften. Heute ist ihre einstige gesellschaftliche Stellung etwas verblasst, doch ihre Tradition lebt fort. Immer noch gehen Gesellen auf die Walz, tragen Zunftkleidung und sprechen davon, "zünftig" zu sein.

Über der genauen Entstehung von Zünften liegt immer noch ein grauer Schleier. Zu viele Jahrhunderte ist die Entstehung her, zu wenige schriftliche Belege hat die Wissenschaft aus der Zeit des Mittelalters über die Berufsverbände bisher gefunden.

Sprachgeschichtlich geht das Wort "Zunft" auf das Verb "sich ziemen" zurück. Zunft wurde mit den Begriffen Regel, Schicklichkeit und Würde beschrieben, später vor allem als eine "nach bestimmten Regeln eingerichtete Gesellschaft" bezeichnet.

Früher bezog sich das Wort also gar nicht unbedingt auf die Handwerker, diese Bedeutung erlangte es erst später. Auch wurde das Wort "Zunft" teilweise recht uneinheitlich gebraucht. Bruderschaft, Amt, Innung, Gilde, Zeche oder auch Kerze waren statt dessen die Begriffe, die die Menschen in manchen Regionen Deutschlands benutzten.

Das Wort Zunft tauchte zuerst im 12. und 13. Jahrhundert in Südwestdeutschland und der Schweiz auf. Danach breitete es sich im 14. und 15. Jahrhundert erst bis zum Main und dann nach Mittel- und Norddeutschland und Österreich aus. Mit der Verbreitung des Wortes Zunft wurden andere Begriffe verdrängt, es setzte sich ein allgemeiner Sprachgebrauch durch - in der damaligen Zeit mit ihren verschiedenen Dialekten durchaus bemerkenswert.

Wie alles begann

Seit dem späten Mittelalter wird von der Zunft gesprochen, Handwerkerverbände gibt es allerdings schon seit der Antike (seit rund 2000 Jahren also). Im römischen Reich waren das die sogenannten Kollegien. Was danach passierte, liegt größtenteils im Dunklen. Sicher ist nur: Das römische Reich brach zusammen, wirtschaftlich und politisch. Nach seinem Ende sollen die Verbände in einigen Städten angeblich weiter bestanden haben, Beweise gibt es dafür allerdings nicht.

In der Karolingerzeit (ca. in den Jahren 750 bis 900) gab es dann sogenannte Gilden, im Jahr 779 werden sie erwähnt. Menschen schlossen sich damals zu Verbänden zusammen, um beispielsweise ihr Dorf zu verteidigen, auch hier war schon vom Schwureid die Rede.

Doch den damaligen Herrschern und der Kirche waren die Gilden ein Dorn im Auge, stellten sie doch den Herrschaftsanspruch von Adel und Klerus in Frage - Verbote waren oftmals die Folge.

Ab dem 11. Jahrhundert tauchen in Deutschland dann die Bruderschaften auf, enge Gemeinschaften, die dem Leben in Klöstern nacheiferten, allerdings weniger streng waren. Bis zur Reformation tauchten sie in immer mehr deutschen Städten auf.

Jahrhunderte alte Zunft-Tradition: Gesellen auf Wanderschaft.
Sigismund von Dobschütz

Die ältesten deutschen Zünfte

Die älteste deutsche Zunft war wahrscheinlich die der Kölner Bettdeckenweber, erstmalig erwähnt wird sie im Jahr 1149. Im 13. und 14. Jahrhundert zogen dann immer mehr Menschen in die wachsenden Städte, in denen oftmals andere Rechte, als auf dem Land galten. Attraktiv waren die Städte auch durch die neu entstehenden Zünfte. Ihre Zahl stieg danach rapide. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts soll es in Deutschland 30.000 bis 50.000 Zünfte gegeben haben.

Das Handwerk wandelt sich

Für die Zünfte war die Anfang des 19. Jahrhunderts aufkeimende Industrialisierung kein gutes Zeichen. Mit ihr begann der gesellschaftliche Abstieg der Berufsverbände. Mit Manufakturen und Fabriken entstanden neue Herstellungsweisen und neue Berufsgruppen. Die Gesellschaft wandelte sich und in dieser konnten die Berufsvereinigungen in ihrer bisherigen Form nicht weiterbestehen. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit Ende des 19. Jahrhunderts verloren die Zünfte in Deutschland endgültig ihre Macht.

Den Verbünden folgten die Innungen, die teilweise bis heute existieren. Ganz verschwunden sind die Zünfte aber bis heute nicht: Sie bestehen fort als Folklore-Vereine, als Inbegriff von Tradition, Ehrbarkeit und Qualität - und natürlich in Form der Zunftkleidung.

Bräuche, Riten und Organisation der Zünfte

Zünfte gab es vor allem in den aufblühenden Städten, deren Bevölkerungszahl nach dem Mittelalter stark stieg. Die Zünfte hatten eine feste Struktur, die sich in Meister, Gesellen und Lehrlinge aufteilte. Wer einen gewissen Handwerksberuf ausüben wollte, musste dafür Teil einer Zunft werden. Diese kontrollierte die Zahl der Arbeiter im jeweiligen Gewerk und achtete auf die Qualität der Produkte.

Auf regelmäßigen Treffen wurden Streit geschlichtet oder etwa Meisterprüfungen organisiert. Zünfte hatten meistens eigene Zunftzeichen und Wappen, reichere Zünfte auch eigene Häuser.

Gleichzeitig waren die Zünfte für viele Handwerker auch ein Familienersatz. Sie verbrachten viel Zeit bei den jeweiligen Treffen, zudem war ihr Leben vom Rhythmus der Zunft bestimmt, etwa wenn sie auf die Walz gingen.

Qualität nach Vorschrift

Die Zünfte hatten ein striktes System aufgebaut, garantierten ihren Mitgliedern aber auch feste Löhne und Einnahmen. Außerdem kontrollierten sie eine gleichbleibende Qualität der Produkte und der Arbeit ihrer Mitglieder. Den Kunden garantierten sie dadurch stabile Preise und hochwertige Produkte.

Die Ehrbarkeit

Die Ehrbarkeit war eines der höchsten Güter der Zünfte. Alle Mitglieder mussten sich bestimmten Regeln und Bräuchen unterordnen und durften das Ansehen der Zunft nicht beschädigen. Es galt der Grundsatz: War der Ruf eines Mitgliedes beschädigt, wirkte sich das auf die gesamte Zunft aus. Da die Zünfte vom Vertrauen der Menschen in ihre Zuverlässigkeit und ihr handwerkliches Können lebten, war die Ehrbarkeit für sie besonders wichtig - hing von ihr doch letztendlich das tägliche Einkommen ab.

Zentrale Begriffe der Ehrbarkeit waren: Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Achtung vor der Ehre der Mitmenschen und Gewaltlosigkeit.

Frauen in der Zunft: keine Seltenheit

Spätestens seit dem 13. Jahrhundert gibt es auch schriftliche Belege über Handwerkerinnen. Vereinzelt waren Frauen zudem in körperlich schweren Berufen beschäftigt, auch wenn sie auf dem Bau damals selten zu finden waren.

Die Mitgliedschaft von Frauen in Zünften war im Mittelalter nicht die Regel, wohl aber nichts Ungewöhnliches. Vereinzelt gab es sogar Frauenzünfte. Wie unabhängig diese wirklich waren, ist allerdings umstritten.

Vielen Dank an Arnd Kluge, der das sehr informative Buch "Die Zünfte" geschrieben hat. Es ist 2009 im Franz Steinar Verlag Stuttgart erschienen. Darin schreibt er: "Kern des Zunftwesens war immer das Handwerk."

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